Scherer-Mühlsteinbruch

(c) Alexander Schneider

Der Mühlsteinbruch Scherer ist eine museale Freilichtanlage des Stadtmuseums Perg auf dem Areal des stillgelegten Sandstein-Bruches an der Mühlsteinstraße, ganz in der Nähe des Steinbrecherhauses.

Der im Tertiär (vor 30 bis 40 Millionen Jahren) am Ufer des Meeres in der heutigen Machlandebene abgelagerte Sand wurde an einigen wenigen Stellen so hart, dass aus diesem speziellen Sandstein Mühlsteine gewonnen werden konnten. Neben dem Mühlsteinbruch Scherer und dem Kerngrabenbruch bestanden in Perg noch fünf weitere kleinere Mühlsteinbrüche. Auch in Wallsee, südlich der Donau, war ein für Mühlsteine geeigneter Sandsteinbruch. Mühlsteine wurden von Mühlstein-Hauern oder –Brechern direkt aus dem Felsen herausgehauen und danach in Werkstätten genau zugerichtet.

1391 werden die „Perger Stainprecher“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1582 bestätigt Kaiser Rudolf II die Handwerksordnung der Perger Mühlsteinbrecher. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts blühte die Perger Mühlstein Industrie; bis zu 2.000 Mühlsteine wurden im Jahr gewonnen und in der ganzen damaligen österreichischen Monarchie und darüber hinaus verkauft.

Die Zunft der Mühlsteinbrecher bestand bis 1859, danach führte die 1872 gegründete Firma Fries, Burgholzer & Co die Produktion von Mühlsteinen weiter. Nach dem Ersten Weltkrieg starb der Beruf des Mühlsteinbrechers nach und nach aus.

Die heutige Freilichtanlage – der letzte Rest des großen Steinbruchs – wurde 1988 wieder zugängig gemacht und kann im Rahmen von Führungen besucht werden.