Geschichte der Stadt Perg
Urgeschichte und Altertum
Die keltischen Bojer (ein Volksstamm der Kelten) machen sich, von Norden her kommend, hier ansässig. Um die Zeitwende werden sie von Markomannen verdrängt.
Die Römer haben das Gebiet des heutigen Österreichs bis an die Donau, die Nordgrenze des römischen Weltreiches, in der Hand. Schließlich besetzen die Römer noch einen 7,5 km breiten Streifen am linken Donauufer als Pufferzone zu den “Barbaren”.
Einzige Funde im Gemeindegebiet aus der Römerzeit: Drei Münzen (gefunden 1992 beim Straßenbau in der Ortschaft Pasching).
Die Markomannen dringen über die Donau in das römische Gebiet südlich der Donau vor.
Rom muss die Lager und Castelle im Alpenraum nach und nach aufgeben.
Mittelalter
Nach der Zeit der Völkerwanderung wird unsere nähere Heimat von Baiern und Slawen besiedelt.
Bis heute verwendete Namen geben davon Zeugnis – Bairisch (ing-Namen): Zeitling, Pasching, Karlingberg, Aisthofen, ….
Slawisch: Tobra, Preschnitzer, Steyrer, ….
Ausgrabungen Auhof (1965-1968):
Die Grabbeigaben aus dem slawischen Gräberfeld geben einen ersten Hinweis auf die Christianisierung der Bevölkerung
– eine Kreuzfibel aus Bronze und Broschen mit Heiligendarstellungen.
Am 18. Jänner schenkt der Grenzgraf Wilhelm dem Kloster St. Emmeram in Regensburg seine Gebiete zwischen den Flüssen Aist und Naarn. Dieses Gebiet wird nun jahrhundertelang “Die Regensburger Luß” genannt.
In der Ebene zwischen Perg – Naarn – Mauthausen werden die vordringenden Magyaren in einer Reiterschlacht besiegt.
Nach dem Sieg über die Ungarn im Jahre 955 wird die Marcha orientalis (“Ostarrichi”), zu der auch das Machland gehört, mit bairischen und fränkischen Bauern besiedelt. Wahrscheinlich besteht damals auch Perg schon als befestigtes Dorf.
Das erste Auftreten der “Herren von Perge”.
Der Ahnherr der Perger mit Vornamen “Pero” hat seine Burg neben seiner Eigenkirche “Perokirchen”, die mit dem heutigen Pfarrhof von Pergkirchen ident ist.
Bischof Altmann von Passau weiht 1088 die Kirche dem hl. Martin.
Markgraf Leopold III. (der Heilige) hat Adelheid von Perg zur Gemahlin – dies zeigt, dass das Geschlecht der Herren von
Perg zu den mächtigen im Land gehört. Die “Herren und Vögte von Perge” verlegen ihre Burg nach Mitterberg
(Ruine schon ab dem 15. Jh.), von wo aus sie auch die Gerichtsbarkeit ausüben. Der letzte von ihnen, Friedrich, stirbt 1191
auf dem dritten Kreuzzug unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa. In der Zeit um 1100 siedeln im Bannkreise der “Perge”
viele Kleinadelige und Ministeriale. So sind Familien wie die Mitterberger, Zeitlinger, Lanzenberger und viele andere genannt.
Am 17. August 1186 bei der Übergabeverhandlung der Steiermark an den Herzog Leopold VI. am Georgenberg bei Enns
Fridericus de Perge Zeuge. Dieser hat 1180 im Jähzorn den herzoglichen Richter Sintram erschlagen, fällt deshalb in
Ungnade und schließt sich dem Kreuzfahrerheer an, das unter Führung Kaiser Friedrich Barbarossas im Mai 1189
die Donau abwärts zieht.
Friedrich stirbt am 15. Juni 1191 in Palästina vor der Seefeste Akkon und wird dort im Sankt Georgs-Kloster beigesetzt.
Am 29. April bestätigen die Herzöge Albrecht und Otto von Österreich zu Linz den Bürgern von Perg die ihnen von König Ottokar verliehenen Handelsvorrechte.
Herzog Rudolf IV. von Österreich erneuert am 17. September zu Wien den Bürgern von Perg die alten Handelsvorrechte.
Erste Erwähnung der “Perger Stainprecher” in einem Ratsprotokoll von Freistadt. Der Markt Perg verdankt vor allem dem Abbau von
Mühlsteinen seine Entstehung und seine Blüte.
In ganz Mitteleuropa gelangen die “Perger Mühlsteine” zur Verbreitung.
Die Zunft der Mühlsteinbrechermeister umfasst 30 bis 40 Bürger von Perg samt ihren Gehilfen und besteht bis 1860.
Einfall der Böhmen in das Machland.
Kaiser Friedrich III. bestätigt am 17. November zu Graz dem Markt Perg alle Rechte und Freiheiten.
Kaiser Maximilian bestätigt dem Markt Perg alle Rechte und Freiheiten.
Bernhard Zeller von Schwertberg plündert das Machland.
Neuzeit
Baubeginn der Hauderer-Bezirksstraße. Fertigstellung 1519.
Der alte Friedhof um die Pfarrkirche wird aufgelassen und in die heutige Linzer Straße verlegt.
Julius Graf von Hardegg verkauft dem Markt Perg den Jahrmarkt zu Naarn, sowie die Bruckmühle und Badstube zu Perg.
Gründung des Bürgerspitals aus diversen Stiftungen.
Melchior Bacer (Wackher) aus Rothenburg ob der Tauber wirkt als erster namentlich bekannter Lehrer in Perg.
Kaiser Rudolf II. bestätigt am 30. November zu Wien die Handwerksordnung der Mühlsteinbrecher zu Perg.
Kaiser Rudolf II. erlaubt dem Markt Perg, an jedem Mittwoch einen Wochenmarkt abzuhalten.
Oberösterreichischer Bauernkrieg: Oberst Hager aus Freistadt schlägt in Perg sein Quartier auf.
Beginn des Baues der Kalvarienbergkapelle durch die Bürgerschaft von Perg. Sie wurde jedoch erst 1754 vollendet und am 23. Juni 1765 eingeweiht.
Maria Theresia genehmigt die erste Scheiterschwemme auf der Naarn.
Letzte Hinrichtung auf dem Galgenberg in Weinzierl.
Kaiser Josef II. verfügt die Errichtung von Steuer- und Katastralgemeinden. So werden die Gemeinden Perg, Pergkirchen und Weinzierl geschaffen.
Jede dieser Katastralgemeinden, die bis zum heutigen Tage bestehen, erhält ein eigenes Grundbuch.
19. Jahrhundert
Kaiser Franz I. bestätigt zu Wien dem Markt Perg das Recht, einen wöchentlichen Getreidemarkt und sechs Jahrmärkte abzuhalten.
600 Soldaten der napoleonischen Armee sind in Perg einquartiert, für deren Verköstigung müssen die Perger Bürger aufkommen.
Eröffnung des ersten Schulhauses mit einer Klasse in der Rathausgasse 13.
Bezirksgericht in der Herrenstraße.
Die Sparkasse der Marktkommune Perg wird am 18. August eröffnet.
In Perg wird ein Gendarmerieposten eingerichtet.
Das Rathaus fällt einem Brand zum Opfer und wird abgerissen. Neubau im klassizistischen Stil.
Vom Verschönerungsverein wird die “Badeanstalt” an der Naarn errichtet.
Die “Kinderbewahranstalt” wird am 1. Mai eröffnet.
Bau der Friedhofstraße (200 Gulden), Einweihung des neuen Friedhofs bei der Kalvarienbergkapelle.
Eröffnung der Machlandbahn und Bau der Bahnhofstraße.
Katastrophale Ereignisse
In den Annalen wird eine große Not verzeichnet, bei der Mensch und Tier verhungert sind.
Am 4. Mai erschreckt ein großes Erdbeben die Bewohner.
Der Chronist verzeichnet eine so große Dürre, dass man die Donau zu Pferd durchqueren könne.
Heuschreckenschwärme vernichten die Ernte.
Ein Drittel der Bewohner wird von der Pest dahingerafft.
Ein mächtiges Erdbeben erschüttert das Land.
Die Ernte fällt einer großen Überschwemmung zum Opfer.
Im Winter herrscht eine derartige Kälte, dass Menschen und Tiere frieren.
Ein Großbrand äschert den ganzen Ort ein.
Die Pest wütet in Perg.
Einem Großfeuer fallen 28 Häuser an der Naarn durch Brandstiftung zum Opfer.
Am 16. Juli brennen die Kirche, der Pfarrhof und 120 Häuser ab.
Im Juni sterben 60 Bewohner an Darmfieber.
Furchtbares Hochwasser an Aist und Naarn – einige Personen werden in den Tod gerissen.
Der Schnee reicht in diesem Winter bis zu den Dächern der Häuser.
Am Sonntag vor Michaeli brennen 13 Häuser und 17 Scheunen ab.
Am 28. Oktober gehen 12 Häuser in der Badgasse in Flammen auf.
In Aisthofen brennen alle Häuser bis auf die Grundmauern ab.
Ein Hochwasser überschwemmt den Markt.
Durch ein Jahrhundert-Hochwasser ist auch Perg schwer betroffen.
Großbrand in der Mannersäge am 18. März.
20. Jahrhundert
Bau der Naarntalstraße.
Im Ersten Weltkrieg hat die Pfarrgemeinde Perg 78 und die Pfarrgemeinde Pergkirchen 19 Tote und Vermisste zu beklagen.
Die erste Klasse der Bürgerschule wird im Brauhaus Seyr eingerichtet.
24. August: Begräbnis des Bundeskanzlers Dr. Johannes Schober.
Volkszählung: das Gemeindegebiet umfasst 7,62 km², 2118 Einwohner und 309 Häuser.
198 Perger Bürger müssen ihr Leben auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges lassen. Mit Ende des Krieges kommen für Perg einige Jahre der wirtschaftlichen Not, aber dann beginnt eine Zeit des großen wirtschaftlichen Aufbruchs.
30. März: Abzug der russischen Besatzungstruppen aus Perg – Auflassung der Stadtkommandantur im Cafe Nusime.
Volkszählung am 1. Juli: durch die Eingemeindungen umfasst das Gemeindegebiet nunmehr 26,5 km², 3775 Einwohner und 596 Häuser. Bau der neuen Naarnbrücke zum Hafnerplatz an Stelle des Holzsteges. Durch die KAMIG-AG wird ein Kaolinvorkommen in Weinzierl vor allem im Tagbau erschlossen.
Bau der Naarnbrücke beim Gasthaus Seyr.
Die neue Volksschule in Pergkirchen mit zwei Klassen wird am 12. September eingeweiht.
Übergabe des neuen Amtsgebäudes der Bezirkshauptmannschaft.
Die Badeanlage an der Naarn wird neu errichtet (“Waldbad”).
Neubau der Volksschule in der Mozartstraße.
Start der ersten Höheren Schule in Perg:
Musisch-Pädagogisches Realgymnasium.
Eröffnung des Machland-Hallenbades.
Eröffnung Neubau Bundeshandelsakademie.
Das Kraftwerk Toitschmühle wird in Betrieb genommen. Leistung 500 kW.
Eröffnung der Hauptschule II.
Eröffnung des Kindergartens II in der Haydnstraße.
Eröffnung der Bezirkssporthalle.
Das Bezirksseniorenheim nimmt seinen Betrieb auf.
Das Kraftwerk Schartmühle wird in Betrieb genommen. Leistung: 100 kW.
Eröffnung Neubau Stadtmuseum “Heimathaus”.
Eröffnung Neubau Volksschule Pergkirchen.
Eröffnung des Machland-Stadions.
Neubau des Erlebnis-Freibades “Machland-Badewelt”.
Nach der Jahrtausendwende
Eröffnung der Umfahrung Perg.
Neubau der Polytechnischen Schule. Inbetriebnahme des Technologiezentrums.
Sanierung der Machland-Badewelt.
Neuerrichtung des “Generationsparks” Waldbad.
Eröffnung Gesundheitszentrum Pebios/PVZ
Eröffnung Außenstelle Bauamt der Stadt Perg in der Fadingerstraße 1
Eröffnung neues Musikheim und Neugestaltung Pfarrhof Pergkirchen